Wir können glücklich sein, in einem Land mit einer hohen Kultur zu leben.
Auch unsere Sprache gehört dazu. Daher sollten wir trotz aller Technisierung
auch den Umgang mit ihr pflegen.

Zu Weihnachten wünsche ich mir, dass wir zwei Dinge mehr beachten.

1. Unsere deutsche Sprache gestattet es, Gegenstände oder Situationen sehr
nuanciert und präzise zu beschreiben. Ich habe jedoch das Gefühl, dass immer
weniger Menschen diesen Reichtum nutzen. Die wichtigste Ursache ist sicher
das gigantische Angebot an Botschaften und Informationen aller Art. Sie
machen das Leben schneller bis hektischer. In Ruhe Gedanken zu formulieren,
kostet oft zu viel Zeit. Stakkatosätze nehmen zu. Besonders unsere Jugend nutzt
anstelle ganzer Sätze immer mehr die neuen „Emojis“, Piktogramme, die
längere Begriffe ersetzen. Ich kann diese nicht ausstehen. Aber sie dienen der
schnellen und unkomplizierten Verständigung und werden wohl nicht mehr
verschwinden.

2. Wir nutzen seit jeher die Sprache, um Emotionen oder Informationen zu
senden. Aber seit es Menschen gibt, wird sie auch gegen andere Menschen
eingesetzt. Das Gegenüber soll damit im Sinne des „Senders“ beeinflusst,
getäuscht oder sogar verbal beschädigt werden. Ich wünsche mir, dass die
Sprache mehr positive Emotionen und sachliche Informationen vermittelt.

Mir ist klar, dass ich diese beiden Punkte nicht nennenswert ändern kann. Ist
das Weihnachtsfest nicht eine gute Gelegenheit, einmal darüber
nachzudenken?

Im Namen des gesamten MIT-Vorstandes wünsche ich Ihnen ein fröhliches
Weihnachtsfest.

 

Ihr Wilfried Uhlmann