Gedanken über die Erziehung zu sozialer Kompetenz

Unser Bundesvorsitzender Dr. Linnemann hat im neuen Mittelstandsmagazin nach Gesprächen mit Unternehmern erfahren: „Die meisten jungen Menschen brächten viel Fachwissen mit, oftmals fehle es jedoch an der sozialen Kompetenz.“

Wie gewinnt man diese? Ich bin sicher, das fängt schon gleich nach der Geburt mit der Erziehung an. Zwei Punkte sind m. E. dabei absolut wichtig.

Unsere Kinder sollen psychisch gesund aufwachsen. Fordern, aber nicht überfordern. Sie sollen Freude am Leben haben.

Wir müssen ihnen Werte vermitteln. Das geht nur durch vorleben.

 

Bei der Entwicklung sozialer Kompetenz fallen mir drei Punkte ein.

  1. Gib deinem Kind so viel Freiheit wie möglich, halte Dich im Freiraum des Kindes raus, lass es auch Fehler machen und setze am Ende das Freiraumes klare Grenzen und überwache diese ständig. Denn der abgegrenzte Freiraum ist ja der Bereich, wo das Kind sich und seine Umwelt erfahren und lernen kann, also auch den Umgang mit anderen Menschen. Das es dabei nicht aus dem „Ruder“ läuft, dafür sind ja die Grenzen da. So kann hier schon soziale Kompetenz entstehen.
  2. Die Würde der Person ist unantastbar. Nicht: „Du bist dumm, sondern das hast Du dumm gemacht.“ Also nicht die Person sondern nur die Sache treffen. Unbedingt wichtig für die Entwicklung sozialer Kompetenz.
  3. Es gibt nicht nur eine sondern viele Wahrheiten. 2 Beispiele:

Das Kind ist im Mutterleib rund um die Uhr von Geräuschen umgeben. Wenn es müde ist schläft es, auch ein Grummeln im Bauch der Mutter stört es nicht oder wenn Krach von außen durch die Bauchdecke kommt. Nun kommt es auf die Welt und liegt im Kreissaal neben anderen Babys. Wenn es  schlafen will tut es das, auch wenn der „Nebenmann“ kräftig schreit. Erst wenn das Neugeborene nach Hause kommt ändert sich die Situation rapide. Die Eltern haben die Klingel abgestellt und laufen nur noch in Socken durchs Haus. Das Kind braucht Ruhe, sagen sie. Das ist deren Wahrheit. Aber das Kind bekommt den ersten Schock im jungen Leben. Es fühlt sich ganz einsam, weg von der gewohnten Geräuschkulisse. Das ist die Wahrheit, wie sie das Kind erlebt.

Oder die Beurteilung von Temperamenten. Der Eine sagt bewundernd, dieser Mann ist aber sehr temperamentvoll. Ein anderer sagt, der ist aber frech. Zwei unterschiedliche Wahrheiten für den gleichen Sachverhalt.

Ich bin sicher, Ihnen fallen noch weitere Punkte ein, die sich positiv auf die Entwicklung von sozialer Kompetenz bei Kindern auswirken können.