Meine 5-Minuten-Exkurse haben das Ziel, Sie zu motivieren, mal wieder über ein bestimmtes Thema nachzudenken. Es steht also nicht Wissensvermittlung, sondern Erinnerung an Bekanntes im Vordergrund. Heute werde ich über das Thema Kritikfähigkeit/Selbstkritik sprechen. Ich glaube, den meisten von uns ist aufgefallen, daß die Mehrheit der Menschen Probleme hat, Fehler sich selbst oder erst recht Anderen gegenüber zuzugeben. Man meint, man würde Akzeptanz, Kompetenz, Glaubwürdigkeit, Autorität –ich könnte das jetzt noch weiter führen- einbüßen.

Wenn Sie sich Talkshows ansehen, wird das besonders deutlich. Egal, welche sachlichen Argumente vorgebracht werden, jeder bleibt stur bei seinem Standpunkt, weil er meint nur so beim Publikum zu gewinnen.

Aber ist das wirklich so? Glücklicherweise gibt es immer wieder Menschen, die die Größe haben, Fehler zuzugeben. Und die gewinnen sogar noch an Akzeptanz. Warum eigentlich? Ganz einfach. Das wohl letzte Universalgenie in unserem Kulturkreis war Leibnitz. Danach vergrößerte sich das Wissen so stark, daß es keinem Menschen mehr möglich war, über alles Bescheid zu wissen, was viele jedoch nicht daran hindert, überall ihren Senf dazuzugeben.

Im Hinterkopf kennt jeder diese Zusammenhänge. Das Zugeben von Unvollkommenheit produziert also Nähe.

Sind das nicht banale Zusammenhänge, die ich Ihnen hier präsentiere? Ja sind sie! Aber warum wird dennoch so wenig nach diesen Erkenntnissen gehandelt?

Ganz konkrete Auswirkungen hat Kritikfähigkeit übrigens auf den persönlichen Erfolg, privat und beruflich.

Die Welt verändert sich so schnell, daß man sich möglichst oft fragen sollte, ist das was ich in der Vergangenheit für richtig empfunden habe auch jetzt oder künftig noch genau so richtig?

Ich frage jeden Unternehmensgründer, den ich berate, ob er auch kritikfähig ist. Wenn nicht, sollte er sich nicht selbständig machen.

Ein Beispiel, wie schnell sich die Welt verändert, wird uns jetzt der Direktor der Abteilung Digitaler Vertrieb der Haspa beschreiben.